Hinweise zu MySQL: Unterschied zwischen den Versionen

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==Initialisierung==
 
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Der IES verwaltet "seine" Datenbanken (grundsätzlich eine DB je Mandant) selbständig. D.h. er legt sie an, kümmert sich bei Updates um Änderungen des Schemas und führt bei Bedarf Optimierungen durch. Dazu kann grundsätzlich der Datenbank-root-User verwendet werden.
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Der IES verwaltet "seine" Datenbanken (grundsätzlich eine DB je Mandant) selbständig. D.h. er legt sie an, kümmert sich bei Updates um Änderungen des Schemata und führt bei Bedarf Optimierungen durch. Dazu kann grundsätzlich der Datenbank-root-User verwendet werden.
  
 
Es wird empfohlen für die Verwaltung der Datenbanken vom IES einen eigenen Nutzer mit "DB-root-Rechten" anzulegen.
 
Es wird empfohlen für die Verwaltung der Datenbanken vom IES einen eigenen Nutzer mit "DB-root-Rechten" anzulegen.

Version vom 4. Februar 2022, 11:42 Uhr

Hinweise zu MySQL und MariaDB

Allgemeines

Für die Konfiguration der Datenbank (unabhängig davon, welcher Hersteller verwendet wird), sind teilweise Standardsetzungen nicht hilfreich, da das von Sitepark für den IES entwickelte ER-Modell einen generischen Ansatz hat und teilweise über die dritte Normalform hinausgeht (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Normalisierung_(Datenbank)). Ebenso sind Standardoptimierungen in den Ausprägungen der von den unterschiedlichen Linux-Distributionen verwendeten Default-Einstellungen teilweise kontraproduktiv.

Initialisierung

Der IES verwaltet "seine" Datenbanken (grundsätzlich eine DB je Mandant) selbständig. D.h. er legt sie an, kümmert sich bei Updates um Änderungen des Schemata und führt bei Bedarf Optimierungen durch. Dazu kann grundsätzlich der Datenbank-root-User verwendet werden.

Es wird empfohlen für die Verwaltung der Datenbanken vom IES einen eigenen Nutzer mit "DB-root-Rechten" anzulegen.

CREATE USER 'siteparkroot' IDENTIFIED BY 'PASSWORD';
GRANT ALL ON *.* TO 'siteparkroot'@localhost IDENTIFIED BY 'PASSWORD' with grant option;
GRANT ALL ON *.* TO 'siteparkroot'@127.0.0.1 IDENTIFIED BY 'PASSWORD' with grant option;
FLUSH PRIVILEGES;

Bei Nutzung des "normalen" Datenbank-root-User ist es - insbesondere bei MariaDB, ggf. auch zukünfigt bei MySQL und natürlich immer abhängig von der Implementierung der Datenbank im jeweiligen Linux-Derivat - zwingend notwendig, dass der root-User sich nicht nur über das unix_socket anmelden kann, sondern auch für den root-Nutzer ein "echtes" Passwort vergeben wird.

Beispielhaft hier die Vergabe eines Passwortes für "root" bei einer Standard-MariaDB-10.6-Installation aus den Repositories von mariadb.org (vgl. https://mariadb.com/kb/en/authentication-from-mariadb-104/):

mysql
MariaDB> set password = password("MEINGEHEIMESPASSWORT");

Nun kann sich der root-User auf der Konsole über das Unix-Socket und auch über die TCP-Verbindung verbinden. Die TCP-Verbindung kann auch auf der Konsole mittels

mysql --protocol=TCP -u root -p"MEINGEHEIMESPASSWORT"

erzwungen und getestet werden.

Konfiguration

Die Verbindung zu MySQL über den TCP-Port muss freigegeben werden. Lokale Sockets funktionieren nicht (siehe oben).

Wie alle Dienste eines Systems, muss auch bei MySQL die Konfiguration regelmäßig geprüft werden. Die aktuellen Parameter müssen ermittelt werden und Einstellungen entsprechend angepasst werden. Gerade die Setzungen innodb_buffer_pool_size und table_open_cache u.ä. müssen mit wachsenden Datenbestand überprüft werden!

Die Netzwerkbindungen müssen wie folgt (vielfach Standard bei Debian/Ubuntu/MariaDB/MySQL) konfiguriert sein:

#skip-networking
# Instead of skip-networking the default is now to listen only on
# localhost which is more compatible and is not less secure.
bind-address = 127.0.0.1

Bekannte Besonderheit: SuSE Linux Enterprise Server 11 - Service Pack 1

Mit dem Service Pack 1 kann der IES keine Verbindung zur Datenbank mehr herstellen, wenn bind-address mit einer IP-Adresse angegeben wurde. Das Problem kann gelöst werden, indem die bind-address Konfiguration auskommentiert wird.

Ab SLES11 ist es möglich, dass in der /etc/hosts-Datei standardmäßig localhost nur auf ::1 gebunden wird. Dann wird die MySQL-Administration mit dem IES nicht funktionieren. Es muss localhost (auch) auf eine IPv4-Adresse (127.0.0.1) gebunden werden.

Da der IES den transaktionssicheren Datenbanktyp InnoDB verwendet empfehlen sich Anpassungen an folgenden Optionen. In der Standard-MariaDB-Installation empfehlen wir eine Konfigurations-Datei anzulegen, die alle Paramenter bündelt. Unter Debian/Ubuntu bietet sich z.B. /etc/mysql/mariadb.conf.d/50-sitepark.cnfan.

Bitte wählen Sie hier Größenordnungen, die auf Ihre Hardware abgestimmt sind. Wenn Sie unsicher sind welche Setzungen zu verwenden sind, sprechen Sie uns bitte an. Wir werden Ihnen dann entsprechende Erfahrungswerte nennen können.


# Größe des MySQL-Keys (Optimiert die Suche in MyISAM Daten)
key_buffer              = 256M

bzw.

key_buffer_size         = 256M
# MySQL-Paket-Größen gegen an, wie groß ein Statement werden darf (z.B. bei optimierten Dumps)
max_allowed_packet      = 256M
# Für die vom System erzeugten temp. Tabellen muss ausreichend Speicherkapazität definiert werden. Hierzu ist folgende Setzung notwendig
max_heap_table_size     = 256M
tmp_table_size          = 256M
# Alle Daten aller InnoDB-Datenbanken in einer Datei (ibdata) gespeichert werden,
# kann diese initial sofort entsprechend eingestellt werden. Die stete Vergrößerung kostet unnötige Resourcen
# Diese Option kann nachdem bereits Datenbanken des Typs InnoDB angelegt wurden nicht mehr verändert werden!
innodb_data_file_path = ibdata1:3G:autoextend
innodb_autoextend_increment = 512
# Cache-Setzungen für InnoDB. Wählen Sie hier eine Poolgröße, die nicht größer als 50-80% des Speichers ist.
# Ein Richtwert kann als Root-User über die gesamte Datengröße aller Datenbanken (+10-20%) ermittelt werden:
# SELECT concat( round( sum( data_length  + index_length) / ( 1024 * 1024 ) , 2 ) , ' MB' ) TotalSize FROM information_schema.TABLES WHERE ENGINE='InnoDB';
innodb_buffer_pool_size=2G
# Open-Files und Open-Tables Setzungen. Hierzu ermitteln Sie am besten die Anzahl aller Tabellen im System und wählen entsprechend
# etwas höhere Werte:
# SELECT count(TABLE_NAME) FROM information_schema.TABLES;
# bzw.
# SHOW OPEN TABLES;
open_files_limit               = 6000
table_definition_cache         = 1000
table_open_cache               = 1000
# Weiterhin macht es unter Linux-Systemen durchaus Sinn den OS-Level-Cache zu umgehen um nicht "doppelt" zu cachen:
# Liegen die InnoDB-Daten-Dateien in einem SAN, sollte laut MySQL auf diese Setzung verzichtet werden
innodb_flush_method=O_DIRECT
# Um im Zeichensatzbereich für jede Anwendung Klarheit darüber zu schaffen, dass sie UTF-8 als Zeichensatz verwendet, sind folgende Setzungen empfohlen
# im [mysqld]-Bereich
character-set-server = utf8
# im [client]-Bereich
default-character-set = utf8


Weitere Informationen zur Optimierung finden Sie u.a. hier: http://www.mysqlperformanceblog.com/2007/11/01/innodb-performance-optimization-basics/