Administration und Konfiguration unter Linux
Unter Linux sind keine graphischen Werkzeuge vorgesehen, da Linuxserver i.d.R. lediglich über die Console administriert werden. Typischerweise gibt es hier zum einen ein Init-Script, sowie einen Ordner mit Konfigurationen unter /etc
.
Init-Script /etc/init.d/ies
Unter Linux wird der IES-Prozess über das Init-Script /etc/init.d/ies
mit Hilfe des Parameters start
gestartet und mit dem Parameter stop
gestoppt.
Unter Linux wird ein übermäßiges Anwachsen der Logdatei $SITEPARK_HOME/ies.out
durch Log-Rotating mit Hilfe des Scripts $SITEPARK_HOME/bin/logrot
verhindert. Das Script sorgt dafür, dass die ies.out
-Datei nicht mehr als 1.000.000 Zeilen enthält. Ist diese Zahl erreicht, wird die Datei
umbenannt und eine neue Logdatei angelegt. Die Anzahl der Log-Dateien ist auf 5 begrenzt. Diese Einstellungen können in der Konfiguration /etc/sitepark/sitepark.conf
in der Variable IES_LOG_ROTATE geändert werden. Der Schalter -l
gibt die Maximalen Zeilen einer Log-Datei an. Der
Schalter -n
bestimmt die Anzahl der maximalen Log-Dateien.
Ist der IES-Prozess erfolgreich gestartet, wird in die Datei /etc/sitepark/ies.pid
die PID des IES-Prozesses geschrieben.
Das Init-Script dient zum Starten und Stoppen des IES-Prozesses. Es kann aber auch zur Abfrage weiterer Informationen verwendet werden.
Standardmäßig wird der IES mit der Konfigurationsdatei $SITEPARK_HOME/conf/ies-server.xml
und der Lizenz-Datei $SITEPARK_HOME/conf/ies-key.xml
gestartet. Es ist jedoch möglich einen anderen Konfigurationssatz zu verwenden, indem vor den eigentlichen Steuerparameter (start,stop,...) ein
Konfigurationsname angegeben wird. Wird das Script z.B. mit den Parametern
/etc/init.d/ies testing start
aufgerufen, so wird die Konfigurationsdatei $SITEPARK_HOME/conf/ies-testing-server.xml
und die Lizenz-Datei $SITEPARK_HOME/conf/ies-testing-key.xml
verwendet.
Folgende Steuer-Parameter stehen für das Init-Script zur Verfügung:
- server
- Startet den IES-Prozess nicht im Hintergrund. Die Standard-Ausgabe wird in der Konsole angezeigt. Der Prozess lässt sich mit Strg-C beenden.
- start
- Startet den IES-Prozess im Hintergrund. Das Script wird dennoch erst beendet, wenn der Server gestartet ist. Ein Abbrechen des Init-Scriptes mit Strg-C beendet nur das Script, nicht aber den IES-Prozess.
- stop
- Stoppt den IES-Prozess.
- restart
- Stoppt den IES-Prozess und startet ihn danach im Hindergrund neu. Wird das Init-Script während der Stop-Phase mit Strg-C beendet, wird das Stoppen des IES-Prozesses abgeschlossen ohne den IES-Prozess neu zu starten. Bei einem Stop in der Start-Phase wird nur das Init-Script beendet, nicht der IES-Prozess.
- status
- Liefert den aktuellen Status des IES. Folgende Stati sind möglich:
Status Beschreibung stopped Der IES oder der gesamte IES-Prozess ist gestoppt started Der IES ist gestartet busy Der IES ist zur Zeit nicht in der Lage den Status zurückzugeben unknown Der Status des IES ist unbekannt error: <message> Der IES-Prozess ist gestartet. Es ist aber ein Fehler aufgetreten
- cmd
- Gibt die Kommandozeile aus, mit der der IES gestartet wird
- pid
- Liefert die PID des IES-Prozesses.
- kill
- Schickt das
KILL
Signal an den IES-Prozess - dumpstack
- Sichert den Java-Stack des IES-Prozesses nach
$SITEPARK_HOME/ies.jstack
- chkcnf
- Prüft die Konfigurationsdatei
/etc/sitepark/ies-server.xml
auf Gültigkeit. - chkports
- Prüft, ob alle für den IES-Prozess nötigen Ports nicht schon verwendet werden.
Dateien in /etc/sitepark
Im Folgenden wird die Bedeutung der im Verzeichnis /etc/sitepark
liegenden Dateien beschrieben. Hierbei handelt es sich um einen sog. Symlink auf das Konfigurationsverzeichnis $SITEPARK_HOME/conf
.
- ies-key.xml
- Verschlüsselte XML-Datei, die die Lizenz dieser IES-Instanz beinhaltet
- ies.pid
- Enthält die PID des gestarteten IES-Prozesses. Diese Datei wird nach einem erfolgreichen Aufruf von
/etc/init.d/ies stop
gelöscht - ies-server.xml
- Zentrale Konfigurationsdatei des IES. Bei manuellen Änderungen dieser Datei muss sie über IES-Admin neu eingelesen werden
- Eine beispielhafte Konfiguration kann hier eingesehen werden.
- sitepark.conf
- Enthält Konfigurationen für das Init-Script (
/etc/init.d/ies
):- SITEPARK_HOME
- Installations-Verzeichnis des IES
- JAVA_HOME
- Vom IES verwendete Java-Installation
- JBOSS_HOME
- Vom IES verwendete JBoss-Installation
- IES_PID_FILE
- Name und Pfad der Datei, in der die PID des IES-Prozesses geschrieben werden soll
- IES_MEM_MAX
- Maximaler Speicher, der für den Java-Heap angefordert werden darf
- IES_MEM_INIT
- Speicher, der Initial für den Java-Heap angefordert wird
- IES_PERM_MAX
- Maximaler Speicher, der für den Java-Non-Heap angefordert werden darf
- IES_INIT_OUTPUT
- Log-Datei, in der die Konsolen-Ausgaben des IES-Prozesses gelenkt werden
- IES_LOG_ROTATE
- Log-Rotating Steuerung für
IES_INIT_OUTPUT
. Der Schalter-l
gibt die Maximalen Zeilen einer Log-Datei an. Der Schalter-n
gibt die Anzahl der maximalen Log-Dateien an - IES_USER
- Nutzer, unter dem der IES gestartet wird
- IES_LANG
- Standard-Sprache, mit der der IES läuft
- IES_UMASK
- umask Setzungen für den Nutzer des IES
- IES_BIND_ADDRESS
- Die IP, auf die der JBoss gebunden werden soll. Standardmäßig ist dort
localhost
konfiguriert, um das System von Außen zu schützen. Wird dort0.0.0.0
konfiguriert, so ist der Zugriff über das Netzwerk möglich. Informationen hierzu finden Sie auch unter Kategorie:Installation - IES_IMGFILE_DEFAULT_PROVIDER
- Konfiguration der Bildberechnungsroutine. Mögliche Werte sind
gfx
(Standard unter Linux; Eigenentwicklung von Sitepark),gfxcmd
Aufruf der Bibliothek in einem eigenen Prozess (gfx muss konfiguriert sein),imagemagick
- version.properties
- Enthält die aktuelle Versionsnummer des IES
Werkzeuge in $SITEPARK_HOME/bin
Für die Administration und Steuerung des IES stehen unter $SITEPARK_HOME/bin
noch einzelne BASH-Skripte zur Verfügung. Diese waren bis zum Release 2.5 in /usr/bin/
verlinkt. Dies ist aus Sicherheitsgründen umgestellt worden. Nun stehen die Skripte über die $PATH
Variable zur Verfügung.
Damit diese auch über einen sudo
Aufruf gefunden werden empfiehlt sich die Erweiterung der Datei /etc/sudoers
um den folgenden Eintrag:
Defaults !secure_path
Der Aufruf ist grundsätzlich nur als Nutzer root
oder ies
erlaubt. Die Scripte selber setzen nur notwendige JAVA-Parameter zusammen. Die eigentliche Ausführung erfolgt in einem Java-Prozess.
Folgende Scripte sind verfügbar:
- iesadmin
- Standard-Werkzeug zur Administration des IES. Weitere Informationen gibt die Option
-h
oder folgende Dokumentation: Kategorie:IES-Admin (commandline) - iesclient
- Werkzeug zu Steuerung von Eingaben in der Console. Es können beliebige Klassen zur Ausführung angegeben werden.
- iesxip
- Werkzeug für XIP-Importe und -Exporte; basiert auf iesclient